Alles neu?
Keramik in Deutschland 1918–1933

Die große Sonderausstellung „Berlin und Brandenburg. Keramik der 20er und 30er Jahre“, vom KMB initiiert und gemeinsam mit dem Deutschen Historischen Museum 1992 im Berliner Zeughaus durchgeführt, stellte die Keramikproduktion der Kulturmetropole Berlin und der Mark Brandenburg in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen grundlegend dar. Nach der 2012 im KMB präsentierten Ausstellung „Form – Funktion – Ideologie“, in der die keramischen Entwicklungen und Strömungen zur Zeit der NS-Diktatur aufgezeigt wurden, und sich das Museum 2013 der „Deutschen Keramik um 1900“ widmete, gewährt es nun Einblicke in das keramischen Schaffen während der Zeit der Weimarer Republik.

Geprägt wird diese Zeit von drei Abschnitten: die Nachkriegszeit mit der Inflation, die 1923 ihren Höhepunkt und ihr Ende erreichte, den so genannten Goldenen Zwanziger Jahren, die anschließend auch der deutschen Kunst und Kultur eine Blütezeit bescherten und schließlich der Weltwirtschafts-krise, die ihren Anfang mit dem New Yorker Börsenkrach im Oktober 1929 nahm und in den Folgejahren viele Insolvenzen und Betriebsschließungen auch auf keramischem Sektor nach sich zog.

In unserer neuen Ausstellung sind sowohl bedeutsame Künstler vertreten als auch eine Auswahl richtungsweisender Werkstätten, die das keramische Schaffen in der Zeit der Weimarer Republik repräsentieren. Die Ideen des Bauhauses und des Werkbundes standen in jenen Jahren einer Entwicklung der individuellen Studiokeramik gegenüber. Mit den gezeigten Keramiken – Unikate und Serienstücke – werden eindrucksvoll sowohl die Suche nach der idealen Form als auch das Finden einer eigenen, persönlichen Gestaltung sichtbar. Die rund 120 Exponate stammen zum überwiegenden Teil aus der museumseigenen Sammlung und sind durch private Leihgaben ergänzt.

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KMB-Jubiläumsausstellung
25 Jahre Keramik sammeln für das Land Berlin

Vor 25 Jahren – am 10. Juni 1990 – wurde der Förderverein KMB und das Keramik-Museum Berlin im Bauhaus-Archiv, Museum für Gestaltung gegründet.

Die in enger Kooperation mit der Senatsverwaltung für Kultur verabschiedete Satzung beinhaltet als Ziel u.a. den Aufbau einer Keramiksammlung für das Land Berlin und den Betrieb des Museums bis zur Übernahme in öffentlich-rechtliche Trägerschaft durch das Land. In den zurückliegenden 25 Jahren hat das Keramik-Museum Berlin schon 74 Ausstellungen organisiert 64 davon alleine im „eigenen Domizil“, das der Verein seit 2004 vom Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf angemietet hat.

Zahlreiche zusätzliche Veranstaltungen wie Vorträge, Vorführungen und andere fachbezogene Events runden das hohe bürgerliche Engagement ab.

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Waltraud Eich (1925 – 2010)
Keramik der 50er Jahre


Die Ausstellung widmet sich Objekten und Gefäßen der ausschließlich in den 1950er Jahren keramisch tätigen Künstlerin Waltraud Eich und wird in Fachkreisen als Sensation angesehen. Seit über 50 Jahren gab es – wie nun im Keramik-Museum Berlin – keinen repräsentativen Querschnitt ihres Werkes zu sehen. Von Ihren insgesamt 3070 durchnummerierten, in eigener Werkstatt in Düsseldorf zwischen Anfang 1952 und Ende 1957 entstandenen Unikaten, werden ca. 135 in unserer Ausstellung zu sehen sein.
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