Sobibor-Projekt. Aufspüren der Vergessenheit
Objekte und Installationen von Yael Atzmony (Israel)

Die Künstlerin Yael Atzmony lebt und arbeitet in Rehovot/Israel. Unter anderem lehrt sie an der Bezalel Academy of Arts and Design in Jerusalem und hat schon zahlreiche Ausstellungen sowohl in Israel als auch im Ausland realisiert.Das „Sobibor Projekt“ basiert auf ihrer eigenen Biographie – ihr Vater, Dov Freiberg (1927-2008), war einer der wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Sobibor. Nach seinem Tod stieß Yael Atzmony u.a. bei Recherchen in einem Archiv in Warschau auf Pläne des Lagers, die von Überlebenden 1945 aus deren Erinnerung gezeichnet wurden, darunter auch ein Plan aus der Hand ihres Vaters. Dies bewegte sie, sich auf weitere Spurensuche zu begeben – so auch in Sobibor – und die Ergebnisse dieser Nachforschungen in keramischen Materialien in Kombination mit Video-Kunst umzusetzen, um die Geschichte mit ihren eigenen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten in Gedenken an ihren Vater zu erzählen.

Das Ende des II. Weltkrieges vor 70 Jahren und die Befreiung aus den Konzentrationslagern wie auch die vor 50 Jahren aufgenommenen diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, sind für uns Anlässe, sich auch in unserem Museum dem Thema zu widmen und anhand einer Ausstellung dem Vergessen schrecklicher Taten in unserer Vergangenheit entgegen zu wirken.

Eine Ausstellung mit freundlicher Unterstützung der Botschaft des Staates Israel.

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Meister Petz & Co.
Keramische Bären in vielerlei Gestalt

Poster für Ausstellung mit mehreren Keramik-Bären mit Drehköpfen

Ausstellung: 5. Juni 2016 – 5. Juni 2017

Ob Braun- oder Eisbär, Panda oder Koala, besonders als Jungtiere werden die tapsigen Gesellen als äußerst niedlich empfunden und einzelne unter ihnen erlangten auch schon überregional große Berühmtheit (z.B. der österreichisch-bayerische Grenzgänger Braunbär Bruno 2004-2006 oder der Berliner Eisbärenjunge Knut 2006-2011). Seit dem frühen 20. Jahrhundert erobert der Teddy-Bär als Kuscheltier nicht nur Kinderherzen und zahlreiche Bildhauer setzten die kraftvollen, massigen Raubtiere in diversen Materialien in Szene, um Wohnstuben und manchen Platz oder Park zu zieren.

In Berlin ist der Bär schon auf einem Siegel im 13. Jahrhundert zu sehen und vor über 100 Jahren wehte das Wappentier der Stadt zum ersten Mal auf einer Flagge über dem Roten Rathaus. Seit 1939 wurden im Zwinger am Köllnischen Park am Märkischen Museum in Berlin-Mitte Braunbären gehalten; die Zurschaustellung lebender Tiere dort endete mit dem Tod der letzten Stadtbärin „Schnute“ 2015. In allen Ecken Berlins sind heute Bären zu finden. Neben den bekannten von Künstlern bemalten Buddy-Bären (United Buddy Bears), die für Toleranz werben und seit ihrer ersten Ausstellung in Berlin 2002 die Vision eines friedlichen Zusammenlebens in die ganze Welt tragen, kann man Bärendarstellungen an vielen unterschiedlichen Orten in unserer Stadt entdecken. Der Verein Berliner Bärenfreunde e.V. weiß zu berichten, dass sich im Stadtgebiet weit über 500 künstlerisch gestaltete Bären aus Marmor, Stein, Eisen oder Bronze befinden.

Die Ausstellung im Keramik-Museum Berlin, die ein ganzes Jahr zu sehen sein wird, präsentiert weit über 100 Darstellungen des Meister Petz und dessen „Kollegen“ aus keramischem Material (Steingut, Steinzeug, Terrakotta, Fayence oder Porzellan): zu solchen aus eigenem Museumsbestand gesellen sich zahlreiche Leihgaben aus Privatsammlungen, darunter welche aus den Sammlungen des Teddy Museums Berlin und des Vereins Berliner Bärenfreunde e.V., worüber wir uns sehr freuen. Schöpfungen bedeutender Bildhauer wie August Gaul und Richard Scheibe mit Werken aus dem frühen 20. Jahrhundert sind gleichermaßen vertreten wie Arbeiten von Hedwig Bollhagen und Johanna Weiß aus den 1920er Jahren sowie abstrakte und naturgetreue Bärendarstellungen aus diversen Manufakturen und Töpfereien, bärenverzierte Alltagsgegenstände, profane Souvenir-Artikel und z. T. skurriler neuzeitlicher Kitsch.

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