Die Ausstellung widmet sich Objekten und Gefäßen der ausschließlich in den 1950er Jahren keramisch tätigen Künstlerin Waltraud Eich und wird in Fachkreisen als Sensation angesehen. Seit über 50 Jahren gab es – wie nun im Keramik-Museum Berlin – keinen repräsentativen Querschnitt ihres Werkes zu sehen. Von Ihren insgesamt 3070 durchnummerierten, in eigener Werkstatt in Düsseldorf zwischen Anfang 1952 und Ende 1957 entstandenen Unikaten, werden ca. 135 in unserer Ausstellung zu sehen sein.
Wie kaum eine andere deutsche Künstlerin fand Sie, in dieser von der Suche nach einer neuen Formensprache geprägten Zeit, internationale Beachtung und Anerkennung für ihre meist zeittypisch asymmetrisch gestalteten Keramiken. Unverkennbar sind ihre dicken, pastosen, übereinander liegenden Glasurverläufe, die erhabene Schlieren und Tropfen bilden und somit ihren Arbeiten eine gewandartige Hülle verleihen.
Waltraud Eich, verh. Bubela-Eich, war in Ihrem Werk stark von der Zeit als Volontärin in der Werkstatt von Richard Bampi, Kandern/Südschwarzwald (1951) beeinflusst. Zuvor hatte sie nach einer Töpferlehre, an der Staatlichen Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen sowie an der Werkkunstschule Krefeld (bei Paul Dresler, Hubert Griemert und Karl-Heinz Modigell) studiert. Ihre Gesellenprüfung absolvierte sie 1950 in Krefeld und bestand 1953 in Düsseldorf die Meisterprüfung.