Ritus – Ritual – Zeremonie. Teil II.
Teekeramik . . . reloaded.

Bis Ende Januar 2018 präsentierte das Keramik-Museum Berlin eine Fortsetzung der Ausstellung Ritus – Ritual – Zeremonie.
Hierzu wurden rund 90% der Exponate ausgetauscht. Zu sehen sind:
Bis zu über eintausend Jahre alte chinesische und koreanische Gefäße, die in der traditionellen japanischen Teezeremonie eingesetzt werden, sowie Teekeramik der „Sechs alten Brennöfen(stätten) Japans“: Seto, Tokoname, Echizen, Shigaraki, Tamba und Bizen.
Unter anderem werden Gefäße der berühmten buddhistischen Nonne Ōtagaki Rengetsu (1791 – 1875), die zu den anerkanntesten japanischen Poetinnen des 19. Jahrhunderts zählt und die ihre keramischen Gefäße mit Gedichten verzierte, gezeigt. Auch Beispiele zeitgenössischer japanischer Teekeramik sind zu sehen: Arbeiten von  GOMI Kenji (*1978), HARADA Shokuro (*1941), KUMANO Kuroemon (*1955), KUWATA Takuro (*1981), MATSUBAYASHI Yūsuke (*1981), MIHARA Ken (*1958), MORI Taiga (*1974), NAKAMURA Takuo (*1945) sowie  ZENIMOTO Mari (*1966). Des weiteren zeigen drei Berliner Chado-Keramiker (Stephan Dunsbach, Martin Oskar Kramer, Thomas Riedinger) eine Auswahl neuerer Arbeiten.

Diesem Link folgend finden Sie Bilder und weitere Informationen zur Ausstellung:
https://www.facebook.com/keramikmuseum.berlin/photos/?tab=album&album_id=1911043222447386

Arnulf Holl (1908 – 1984)
Bildhauer - Keramiker

Arnulf Holl Bildhauer / Keramiker

geb. am 24.5.1908 in St. Veit / Triesting, Niederösterreich.
1923 – 25 Wien, Besuch der Wienerberger Werkstättenschule für Keramik (Prof. Robert Obsieger) – daraufhin Mitarbeit in der Keramischen Werkstätte Hans Schuppmann GmbH, München-Harlaching und anschließend Leiter der kunstgewerblichen Abteilung der Ofen- und Wandplattenfabrik Georg Bankel, Lauf a.d. Pegnitz.
1928 Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit.
ca. 1928 – 32 Leiter der Keramikabteilung an der Städtischen Berufsoberschule Nürnberg (Bildhauerklasse Prof. Konrad Roth), danach dort vermutlich nur noch nebenberuflich als Dozent tätig.
1930 Meisterprüfung vor der Handwerkskammer in Nürnberg.
1931 Heirat mit Anna Katharina (Anny) Wartha in Neudorf / Dianaberg (Böhmen).
1932 Gründung der eigenen Werkstatt „Holl-Keramik“ in Behringersdorf, Mittelfranken.
ca. 1938 Verlegung der Werkstatt nach Nürnberg, Paniersplatz, diese wird im II. WK bei einem Bombenangriff zerstört.
1940 Kriegsdienst (Afrikafeldzug),
1944 – 46 Kriegsgefangenschaft in Livingston/USA.
1946 Übernahme des Einödgehöfts Ziegelhütte bei Lunkenreuth, Umbau als Werk- und Wohnstätte. „Werkstätte für Kunsthandwerkliche Keramik Arnulf Holl, Lunkenreuth, Ziegelhütte“. Als Produktpalette werden aufgeführt: Töpfereien, Gartenkeramik, Baukeramik, Kunsthandwerkliche Kachelöfen. Der gewerbliche Werkstattbetrieb wurde 1973 abgemeldet. Holl töpferte jedoch dort weiterhin bis etwa 1983.
1948/49 Zusammenarbeit mit der von C. E. Leugner 1948 gegründeten und vermutlich nur bis 1950 bestehenden „Hersbrucker Majolika K.G.“, die 1949 feuerfestes Kochgeschirr, Kunst- und Edelkeramik sowie Gebrauchsgeschirr, einfache Schlickermalerei, Blumendekore, anboten.
am 29.5.1984 stirbt Arnulf Holl in Auerbach i.d. Oberpfalz. mehr